Baustart für Frankfurter LogPlaza rückt näher
27.11.2019 | Projektstatus
Es soll ein neues Großbeeren werden, das LogPlaza Frankfurt (Oder) an der A12. 34,5 Hektar hatte die OSMAB Unternehmensgruppe auf dem Areal des Güterverkehrszentrums Süd im Dezember 2018 erworben. Dazu gehört neben viel Wiese auch der frühere Vorstauplatz für den Lkw-Grenzverkehr.
Die OSMAB-Tochtergesellschaft Alcaro Invest plant dort den Bau eines Logistik-Parks mit Immobilien insbesondere für Logistik- und Handelsunternehmen – ähnlich wie in Großbeeren. Dort hat OSMAB bereits mehrere große Gebäude nach dem LogPlaza-Konzept errichtet; 2000 Arbeitsplätze sind entstanden.
„Wir glauben an den Standort“, sagt Peter Bergmann, der das Frankfurter Projekt für Alcaro leitet. Bei einem Vor-Ort-Termin ist mit Blick auf das weite Feld noch nicht viel zu sehen. Doch im Hintergrund ist bereits vieles passiert. Seit März schafft die Stadt die Voraussetzungen, um das Baufeld zügig bebauen zu können. „Durch das Gelände zogen sich historisch gewachsene Medienkanäle. Die haben wir ertüchtigt und eine neue Medientrasse verlegt“, erklärt Christopher Nüßlein, Geschäftsführer des Investorcenter Ostbrandenburg (ICOB), die städtische Wirtschaftsfördergesellschaft. Auch zwei Wendehammer beziehungsweise Kreisverkehre werden gebaut, um die Anbindung innerhalb des Gewerbegebietes sicherzustellen. Die Stadt bringt damit die Erschließung des als ETTC Süd bezeichneten Gewerbegebietes zum Abschluss. Vorgesehen ist zudem der Bau einer neuen Straße, um die erwarteten Zulieferverkehre stemmen zu können, wenn einmal alles bebaut ist. Die Südrampe soll künftig nur noch als Zufahrt ins Gewerbegebiet dienen, die Ausfahrt über eine neue Straße – etwa ab Höhe Polnische/Belgische Straße – in Richtung südliche B112 und Gewerbegebiet Markendorf erfolgen. Für die Verbindung will die Stadt 890 000 Euro außerplanmäßig in den Haushalt für 2020 einstellen, wobei Fördermittel vom Land in Höhe von 740 000 Euro beantragt werden sollen.
Neues Logistikzentrum an der Autobahn
Der Blick auf die künftigen Verkehre hatte auch zur Folge, dass eine zunächst geplante Ansiedlung des Zolls nach Informationen der MOZ inzwischen keine Rolle mehr spielt. Stattdessen prüft die Stadt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das ebenfalls an der A12 gelegene GVZ Nordost dafür als Standort.
Im GVZ Süd hat Alcaro jetzt Vorfahrt. Und der Investor drückt aufs Tempo. „Wir erarbeiten einen Masterplan für das Gelände und gehen viele Themen proaktiv an, von der Entwässerung über Schallschutz bis hin zur Archäologie. Wir wollen einfach startklar sein“, sagt Peter Bergmann.
Eine große „Bigbox“, die mehrere Hallen vereint, sei nach einer Marktanalyse inzwischen nicht mehr geplant, sagt der Projektleiter. Stattdessen soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren für 80 bis 100 Millionen Euro schrittweise ein Logistikpark mit mehreren Immobilien entstehen. Die geplante Gesamtbruttogeschossfläche: 140 000 bis 150 000 Quadratmeter. Anfang 2020 will Alcaro den ersten Bauantrag stellen, spätestens im Herbst könnte es mit dem Bau des ersten Gebäudes losgehen – egal, ob es dann schon einen großen Mieter gibt oder nicht, wie Bergmann betont.
Tesla rückt Region in den Fokus
Er und seine Kollegen hätten in den vergangenen Monaten auf Fachmessen, in Fachpublikationen und mit einer Studie zum Logistikstandort viel dafür getan, das Projekt bekannter zu machen. „Das war in diesem Jahr das wichtigste Ziel für uns, und das hat auch funktioniert. Wir sind mit drin im Topf“, sagt er. Denn mit mehreren interessierten Unternehmen sei man bereits im Gespräch.
Die Ankündigung von Tesla zum Bau einer Fabrik in Grünheide sei dabei, so Peter Bergmann, „sicherlich nicht zum Nachteil für uns. Eine ganze Region rückt in den Fokus“. Wobei der Standort Frankfurt (Oder) für sich funktionieren soll. Die Vorzüge liegen aus Sicht von Alcaro auf der Hand: Der künftige Logistikpark ist verkehrstechnisch über die A12 hervorragend angebunden, ebenso über das KV-Terminal. Das Potenzial an Arbeits- und Fachkräften ist mit der Nähe zu Polen groß, das Lohnniveau dagegen eher moderat. Auch der Flughafen BER werde positiv auf das LogPlaza ausstrahlen. „Luftfahrtunternehmen werden sich deshalb hier nicht ansiedeln. Aber es ist ein Mosaikstein, der den Standort noch besser macht.“